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Flagge zeigen für Kultur in schwieriger Zeit

Dr. Josef Zierden

Literatur live erleben: ohne Dauerabsagen und digitale Geisterlesungen wie 2020

Weitgehender Kahlschlag im Kulturbereich von März bis September. Mit Live-Stream-Inflation und megateuren Autokinos als notdürftigem Open-Air-Ersatz zur Sommerzeit: Die Corona-Pandemie hat den Kultureinrichtungen wie den Kulturveranstaltern deutschlandweit ein beispielloses Katastrophenjahr 2020 beschert.

Und den Menschen nicht nur in unserer Region eine kulturelle Dürre sondergleichen. Dass Kultur systemrelevant sei in dieser schweren Zeit, war kaum noch zu spüren.

Literatur braucht Publikum!

Das Eifel-Literatur-Festival ist dabei

Kultureller Lockdown allerorten - soll das so weitergehen, bis es einen erprobten Impfstoff gibt? Bis 2022 oder 2023 gar? Oder noch viel später? Diese Frage stellte sich auch beim Eifel-Literatur-Festival. Die klare Haltung hier:

Auf dem langen Weg zur halbwegs ‚alten Normalität’ im Kulturbereich sollte es immerhin erste Schritte geben im Jahre 2021! Unter strengen Hygiene - und Sicherheitsauflagen zum Schutz aller Besucher, ganz klar! Aber als kräftige Lebenszeichen einer neuen Live-Kultur! Denn der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Er braucht auch Brot für den Geist und für die Seele!“

Zauber einer Live-Lesung - 2021 wieder!

Auch bei finanziellen Einbußen durch drastisch verknapptes Platzangebot

Daher der Entschluss, eine hochkarätige Festivalauflage 2021 zu organisieren, als großes „Jetzt erst recht“: Gerade wegen der schweren Pandemie-Zeiten, gerade wegen der lähmenden kulturellen Dürre des Jahres 2020 sollte man 2021 wieder mehr Live-Kultur wagen!

Um den Zauber einer Live-Lesung wieder erlebbar zu machen, mit Autorinnen und Autoren von Rang, physisch präsent in der Eifel - und nicht nur digital-virtuell herbeigeflimmert, mit Livestreaming, mit Wackelbildern und Tondesastern. Mit literaturbegeisterten Zuhörern von nah und fern.

Flagge zeigen! Lesezeichen setzen in Zeiten sinkender Infektionszahlen in Deutschland - und immer routinierter gehandhabter Hygiene- und Sicherheitsvorschriften.

Kein leichter Entschluss in finanzieller Hinsicht für ein Festival, das sich vor allem durch Ticketeinnahmen und Sponsoringgelder finanziert. Denn schlimmstenfalls droht 2021 coronabedingt eine drastische Zulassungsbeschränkung bei kulturellen Veranstaltungen. „Eventuell können nur rund 50% der normal zulässigen Besucherzahlen Einlass finden!“ so schätzt der Kultursommer Rheinland-Pfalz die Perspektiven für 2021 - Stand: Sommer 2020.

Was für das Eifel-Literatur-Festival dann hieße: Auf mindestens die Hälfte der üblichen Ticketeinnahmen zu verzichten, bei unverändert hoher Ausgaben-Lage für Autorenhonorare oder Veranstaltungstechnik. Und bei beträchtlichem Mehraufwand im Hygiene- und Sicherheitsbereich. Zum Glück ohne megahohe Personalkosten, da ehrenamtlich organisiert auch im 26. Festivaljahr seit 1994.

Und doch nur zu stemmen mit kulturell engagierten Festivalsponsoren. Die alle das Ziel vereint: den kulturellen Lockdown des Jahres 2020 nicht auch noch auf das Jahr 2021 auszudehnen. Und hochkarätige Live-Lesungen wieder möglich zu machen - in der Eifel!

Für dieses mutmachende Engagement sei allen Sponsoren ganz herzlich gedankt. Und allen Besuchern, die wieder brennen auf hochkarätige Live-Lesungen beim Eifel-Literatur-Festival!

Wir freuen uns sehr auf ein Wiedersehen mit Ihnen allen - im Zeichen von „Literatur live“! Und gerade bei verknappten Teilnahmemöglichkeiten - wegen Corona. Man sollte sich rechtzeitig die Tickets sichern!

Herzlich Ihr Josef Zierden, Gründer und Leiter des Eifel-Literatur-Festivals

Zitate

Wir müssen gemeinsam das Lesen feiern. Und wenn es nur eine kleine Feier wird, dann ist das allemal besser als keine Feier.
Katja Meinecke-Meurer, Verlegerin Tessloff Verlag Nürnberg (börsenblatt Heft 31/ 30. Juli 2020)

Nach den Absagen der Buchmessen in Leipzig, London und Bologna, nach dem Ausfall aller Literaturfestivals braucht das Buch Aufmerksamkeit, Präsenz.
Verlegerin Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (Börsenblatt Heft 31/ 30. Juli 2020)

Literatur ist ein geistiges Grundnahrungsmittel. Literatur ist notwendig für die Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Welt und dem eigenen Leben. Literatur ist unersetzbar für die Entfaltung von Kreativität und kritischen Diskursen.

Digitale Kanäle können nie ein ‚reales‘ Veranstaltungsprogramm ersetzen: Literatur braucht Begegnung, Literatur braucht ein unmittelbares Gegenüber!
Offener Brief der österreichischen Literaturhäuser, 11. Mai 2020